Renate Behr
Juneau 1888
Krimi mit historischem Hintergrund, Paperback
Athene Media Verlag, Dinslaken, September 2010
216 Seiten / 14,95 €
ISBN: 9783869920610
Ronda besucht ihre Mutter in Los
Angeles. Miles und die beiden Kinder JayJay und Elizabeth kommen ein
paar Tage später nach. Die gesamte Familie bricht zu einer Urlaubsreise
auf, die sie durch die Inside-Passage und über Whitehorse führen soll.
Während der Schiffspassage hat Betty, Rondas kleine
Tochter, eine merkwürdige, beunruhigende Vision. Sie erzählt etwas über
einen Jungen, welcher auf den Namen Lawrence hört.
Auf dem Friedhof von Skagway entdeckt Ronda einen
Grabstein, auf dem ein Geburtsdatum und der Name Lawrence stehen. Das
Todesdatum fehlt. Sie beginnt nachzuforschen. Erneut ist es Betty, die
sie auf die richtige Spur bringt. Sie behauptet, das Grab sei leer und
Ronda müsse den Jungen in einer Hütte in der Nähe von Juneau suchen.
Im Archiv von Skagway findet Ronda heraus, dass der
Junge Lawrence Nethersmith heißt. Sie fahren nach Juneau. Bei der
Stadtverwaltung trifft Ronda einen alten Mann, dessen Nachname ebenfalls
Nethersmith ist.
Auch in JayJays Schulklasse ist vor Kurzem ein Junge
aufgetaucht. Merkwürdigerweise trägt auch er den Vornamen Lawrence. Er
scheint die Indianer zu hassen und macht JayJay das Leben schwer.
Sie fährt in das Reservat zu Miles Großvater, um nach
einer Erklärung für die mysteriösen Vorgänge zu suchen. Mithilfe von
alten indianischen Riten versetzt dieser Ronda in eine Art Trance, und
die Reise in die Vergangenheit nimmt ihren Lauf. Ronda gerät zusammen
mit ihrer Familie in tödliche Gefahr. Als JayJays Schulkamerad Lawrence
eher unfreiwillig zu Besuch kommt, spitzt sich die Lage gefährlich zu.
Mit dem vierten Band der
Ronda-Baker-Reihe liefert die Autorin Renate Behr erneut einen
spannenden, in sich geschlossenen Roman, welcher den ersten drei Bänden Champaine 1897, Nenana 1904 und Dawson City 1915,
alle erschienen im Persimplex Verlag Wismar, in nichts nachsteht.
Obwohl die Protagonistin sich eher aus mysteriösen Fällen der
Vergangenheit heraushalten und einfach nur für die Familie da sein
möchte, gerät sie an Ereignisse aus dem Jahr 1888.
Geschickt und glaubhaft zugleich verknüpft Renate Behr
die Gegenwart mit der Vergangenheit. Ihr gelingt es, in ihrer Story eine
anfänglich harmonische Idylle, in der allles in Ordnung zu sein
scheint, einfließen und in ihr Gegenteil umschlagen zu lassen.
Höhepunkte, welche die Aufmerksamkeit des Lesers fordern sollen, sind
über den gesamten Roman verteilt und lassen zu keiner Zeit Langeweile
aufkommen.
Fazit: Juneau 1888 ist ein spannender und rasanter
Krimi, der durch geschicktes Aufbauen der Storyline und lebendig
wirkenden Protagonisten überzeugt. Obwohl die Autorin Renate Behr
anklingen ließ, dass mit diesem Roman die Ronda-Baker-Reihe
abgeschlossen sei, liegen sicherlich noch viele mysteriöse Ereignisse
aus der Vergangenheit brach, die Rondas Tochter Betty ans Tageslicht
führen könnte. Doch es liegt im Ermessen der Autorin, ob sie diesen
Hinweis aufnimmt. Ich wünsche es mir.
Rezension zu "Silvias Flucht" auf www.geisterspiegel.de
Rezension - Silvias Flucht Renate Behr
Werne-Krimi
Silvias Flucht
Kommissar Wischkamps erster Fall
Krimi, Paperback
Autoren- Feder Verlag, Meinerzhagen, Juni 2009
118 Seiten / 8,90 €
ISBN: 9783981224870
In
die Villa eines Industriellen in Düsseldorf wird eingebrochen. Der
Hausherr kommt verfrüht zurück und überrascht den Täter, der ihn mit
einer Marmorstatue erschlägt. Aufgrund von Tatortspuren wird der
Kleinkriminelle Rolf Kettler festgenommen und vom Landgericht
Düsseldorf zu einer Haftstrafe von 15 Jahren verurteilt. Mehr als zehn
Jahre nach diesem Verbrechen entschließt sich die Hamburger Fotografin
Silvia Markbohm der hektischen Großstadt zu entfliehen und übernimmt
ein Fotogeschäft in Werne an der Lippe. An ein und demselben Tag lernt
Silvia dort zwei Männer kennen, den etwas undurchsichtigen Journalisten
Marius Müller und den Rentner Walter Grossenberg. Marius Müller
fasziniert die junge Frau auf Anhieb, aber etwas scheint mit ihm nicht
zu stimmen. Walter Grossenberg, der sich selbst als Hobbykriminologe
bezeichnet, hilft Silvia dabei, sich Informationen über Müller zu
verschaffen. Als im Haus des als Sonderling und Menschenfeind bekannten
Peter von Grün eingebrochen wird, erweisen sich diese Informationen als
wichtige Hinweise auf einen möglichen Täter. Hauptkommissar Jens
Wischkamp von der Kriminalpolizei in Unna nimmt die Ermittlungen auf.
Erpressung, Entführung und Mord – die Ereignisse überschlagen sich und
inmitten dieser Verbrechen gerät Silvia Markbohm in große Gefahr. Für
Kommissar Wischkamp beginnt ein Wettlauf mit der Zeit. Wird er den Fall
rechtzeitig aufklären, bevor alles außer Kontrolle gerät?
Nach
ihren historischen Romanen »Champaine 1897«, »Nenana 1904« und »Dawson
City 1915«, erschienen im Persimplex Verlag Wismar, begibt sich die
Autorin Renate Behr auf ein für sie neues Terrain, dem Regionalkrimi.
»Silvias Flucht« heißt ihr neues Werk, welches im Autoren- Feder Verlag Meinerzhagen verlegt wird.
Silvia
Markbohm entflieht dem Großstadtflair der Hansestadt Hamburg und
bekommt in der Lippestadt Werne von Frau Bockmann, Inhaberin eines
Fotogeschäfts, die Möglichkeit, dieses nach ihren Vorstellungen neu zu
eröffnen. Neu in der westfälischen Stadt versucht Silvia, sich
einzuleben, lernt einige Menschen kennen und gerät in eine nicht nur
für sie verzwickte und gefährliche Situation …
Renate
Behrs Versuch, einen Krimi zu schreiben, ist ihr - aus meiner Sicht
gesehen - weitgehendst gelungen. Obwohl die Autorin in »Silvias Flucht«
sehr viel Wert auf Lokalkolorit legt und in einigen Passagen Motive und
Handlungen ihrer Protagonisten Rolf Kettler, Marius Müller, Peter von
Grün etwas zu klischeehaft beschreibt sowie die Entwicklung der
Handlungsstränge für einen Krimifreak teilweise vorhersehbar sind ,
liest sich der Regionalkrimi sehr flott. Durch eine Reihe von
zufälligen Begebenheiten und Erlebnissen gelingt es Silvia Markbohm
mithilfe des Hauptkommissars Jens Wischkamp und dem Hobbykriminologen
Walter Grossenberg, im Verlauf der Handlung in der Tat herauszufinden,
wer und was hinter dem Düsseldorfer Fall steckt. Und gerade durch
diesen Fall versteht es die Autorin Renate Behr, die Handlung ihres
Krimi-Debüt-Romans voranzutreiben. Die Lektüre hat Spaß gemacht, das
Ende schätze ich sogar als realistisch und gar nicht krimiromantypisch
ein, wobei es doch einer bleibt und man in der Polizeiarbeit rund um
Unna wohl kaum einem westfälischen Wischkamp finden dürfte.
Fazit:
»Silvias Flucht« hat, so skurril es auch klingen mag, etwas Gemütliches
und Anheimelndes, wenn man Leichen dort entdecken kann, wo man
gewöhnlich seine Sonntagsspaziergänge macht oder sich mit Freunden und
Bekannten zum Frühschoppen trifft. Ja, liebe Leser: In der »Heimat« ist
das Morden eben doch am Schönsten (frei nach Tony Marshall). Ich warte
schon gespannt auf den zweiten Fall des Kommissars Wischkamp von Renate
Behr.
Wer "Champaine 1897" und "Nenana 1904", die beiden ersten Romane
der Ronda Baker-Reihe, gelesen hat, ahnte schon: der
Familienausflug nach Dawson City zur Verlängerung des
Pachtvertrages für ein dort geerbtes Grundstück, wird
Verwicklungen bringen. Als Ronda aus historischem Interesse einige Recherchen in alten Zeitungen anstellt, erfährt sie,
dass vor rund 100 Jahren mehrere Personen in der Gegend
verschwunden sind. Schließlich träumt Ronda von
einer alten Indianerin, die einst auf dem Grundstück lebte,
und deren Tochter Gracie damals spurlos verschwand.
Vom seltsamen Traum verwirrt, konfrontiert sie Gram Henderson,
Angestellter der Stadtverwaltung von Dawson City, mit dem
aufdringlichen Anliegen, aus "persönlichen" Gründen das
Grundstück unbedingt kaufen zu wollen. Die Situation spitzt sich dann rasch zu ...
Die Autorin erzählt ihre spannende Geschichte als
Mischung realer Erlebnisse und albtraumartiger Visionen ihrer
Romanheldin Ronda Baker. Ein spannender Roman in der "Tradition"
der beiden bereits erschienenen Bücher. RO
Und hier die Rezension zu meinem aktuellen Roman im Magazin für Amerikanistik
Renate Behr: DAWSON CITY 1915 (Roman) - 230 Seiten. Gebunden.2008.
Euro 19,90 PERSIMPLEX VERLAG
Nun liegt der dritte Roman der „Ronda-Baker-Serie" vor - nach
„Champaine 1897" und „Nenana 1904 -, angesiedelt in der alten
Goldrauschregion. Ronda möchte mit ihrem Mann Miles, einem Halbblut, für
ein paar Tage nach Dawson City fahren. Der Pachtvertrag für das von Lizzy
McGregor geerbte Grundstück steht zur Verlängerung an.
Als Ronda ihren Sohn JayJay aus der Reservation abholen will, sagt ihr sein
Großvater voraus, daß sie in Dawson eine Aufgabe zu erfüllen hat - Sie
soll einem längst verstorbenen Indianer zu Ruhe und Frieden verhelfen. Ronda träumt von einer alten Indianerin, die früher auf
ihrem Grundstück gelebt hat und die nun um Hilfe bittet. Ihre Tochter verschwand
1915 spurlos. Ronda soll herausfinden, was damals geschah. Wieder eröffnet sich dem Leser eine Geschichte voller Mystik
und subtiler Spannung. Alltag und indianische Traditionen
vereinigen sich zu eine fesselnden Geschichte.
Renate Behr schafft es, ihre Figuren mit Leben zu versehen und
ihnen Ausstrahlung zu verleihen, die den Leser in den Bann zieht und
nicht mehr loslässt.
Dietmar Kuegler
Und hier eine weitere Rezension auf www.geisterspiegel.de:
Renate Behr
Nenana 1904
History, Hardcover
Persimplex Verlag, November 2007, 2. Auflage
232 Seiten / 15,60 €
ISBN: 978-3940528162 Die
amerikanische Journalistin und Romanautorin Ronda Baker-Summer lebt
seit zwei Jahren mit Mann und Sohn in der Nähe von Fairbanks. Nach wie
vor sind die Ereignisse während des legendären Goldrausches in Kanada
und Alaska ihr bevorzugtes Steckenpferd. Sie denkt darüber nach, einen
weiteren Roman über ein Verbrechen aus der Zeit des Goldrausches zu
schreiben. Bei einer noch ungezielten Recherche stößt sie auf das
mysteriöse Verschwinden eines Goldsuchers und eine Mordanklage gegen
einen Indianer. Zeitgleich verstirbt ihre mütterliche Freundin Lizzy
McGregor und vermacht ihr in ihrem Testament unter anderem eine
Holzschatulle mit geheimnisvollen Dokumenten in italienischer Sprache
und zwei Goldnuggets mit eingeritzten Initialen. Ronda vermutete einen
Zusammenhang mit dem Kriminalfall, über den sie schreiben will. Und
genau wie zu der Zeit, als sie für ihr erstes Buch recherchierte,
kommen ihre Träume wieder, die sie in die Vergangenheit entführen.
Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen gerät Ronda auch dieses Mal wieder in
eine Reihe von gefährlichen Situationen. Als sie sich an den Ort des
Geschehens, das verschlafene kleine Städtchen Nenana in Alaska begibt,
geschehen merkwürdige Dinge.
Nach
ihrem Debütroman „Champaine 1897“ hat Renate Behr gleich eine zweites
Abenteuer ihrer Hauptfigur Ronda Baker geschrieben. Obwohl sich ihr
Schreibstil etwas verändert hat, bekommt auch in diesem Roman die
Historie des Goldrausches in Alaska und Kanada ganz persönliche Züge.
Dieser offensichtlich sehr gut recherchierte Roman macht Geschichte
wirklich lebendig. Historisch belegbare Hintergründe - eingepackt in
eine spannende Kriminalstory - davon würde ich mir sehr viel mehr
wünschen. Auch die erneute Einbeziehung von Schauplätzen in Europa ist
ausgesprochen interessant. Außerdem ist es beachtlich zu sehen, wie
sich der Charakter der Hauptpersonen in den Romanen von Renate Behr
weiterentwickelt. Spannende und lehrreiche Lektüre nicht nur für Fans
der amerikanischen Geschichte.
Und hier die Meinung eines Lesers der Online-Zeitung "Der Geisterspiegel":
Champaine 1897
Von Renate Behr
Krimi mit historischem Hintergrund
Hardcover
Persimplex Verlag, 2007, 2. Auflage
192 Seiten / 15,60 €
ISBN: 978-3940528131
Eigentlich
hatte Ronda Baker ihre drei Wochen Urlaub fest verplant. Zunächst
wollte sie den Dochboden aufräumen und dann für ein paar Tage in den
Denali Nationalpark fahren. Die Journalistin beschäftigte sich in der
Freizeit gern mit ungeklärten Kriminalfällen aus der Zeit der
Jahrhundertwende. Beim Aufräumen eines alten Schrankes fiel ihr ein
Zeitungsartikel aus dem Jahr 1897 in die Hände, der sofort ihr
Interesse weckte. Kurz entschlossen packte sie den Artikel und eine
Reihe von weiteren Papieren aus dem Schrank in ihr Auto und machte sich
auf den Weg. Unbeschwerte Ferientage wollte sie genießen und ihre erste
Rast machte sie in Champaine, einer ehemaligen Indianersiedlung. Doch
dann überschlugen sich die Ereignisse.
In
diesem spannend erzählten Roman begibt sich die Journalistin Ronda
Baker auf eine Reise, die sie weit in die Vergangenheit entführt.
Aufmerksam gemacht durch Selbstgespräche und Visionen entdeckt sie,
dass es beim Tod des Indianerhäuptlings Uttiakee nicht mit rechten
Dingen zuging und der wahre Schuldige nie entdeckt wurde. Sie gerät in
Lebensgefahr bei dem Versuch, die Wahrheit ans Licht zu bringen und den
Täter zu entlarven. Denn bis in die heutige Zeit hinein ist der Stamm
der Cheskawee-Indianer rachsüchtig und auf der Suche nach dem Mörder
des Häuptlings. Durch Rondas Recherchen nimmt das ganze jedoch eine
überraschende Wendung. Wenn man diieses Buch angefangen hat, mag man es
gar nicht mehr aus der Hand legen. Renate Behr erzählt in einfacher,
aber ungeheuer faszinierender Art und Weise.
Rezension aus Amerindian Research, Bd. 3/1 (2008), Nr. 7
Renate Behr: Champaine
1897. / Nenana 1904.
Wismar: Persimplex
Verlag, 2007.
ISBN 978-3-940528-13-1 /
ISBN 978-3-940528-16-2
192 Seiten / 229 Seiten,
je € 15,60.
"Champaine 1897": Beim
Stöbern in einem alten Schrank auf
dem Dachboden ihres Hauses in
Alaska findet die Journalistin
Ronda Baker Aufzeichnungen, die
das mysteriöse Verschwinden
einiger Reisender vor etwa 100
Jahren erwähnen. Um die
Hintergründe der damaligen
Ereignisse zu erfassen, begibt sie sich
nach Champaine, der im Manuskript
erwähnten Indianersiedlung,
in deren Nähe sich die Ereignisse
damals abspielten. Unversehens
gerät sie persönlich in Gefahr.
Sie trifft jedoch auf Miles, einen
Halbindianer und früheren
Studienfreund. Sie verlieben sich
ineinander und versuchen, den
rätselhaften Fall gemeinsam zu
lösen.
"Nenana 1904" knüpft
einige Jahre später an die Handlung
von "Champaine 1897" an.
Ronda und Miles sind inzwischen
verheiratet und haben eine
Tochter. Wieder stößt Ronda auf alte
Dokumente, in denen das
Verschwinden eines Goldsuchers und die
Mordanklage gegen einen Indianer
der Umgebung geschildert
werden. Da der Indianer noch vor
der Verhandlung bei einem
Gefängnisbrand umkommt, will sie
der Frage seiner Schuld
nachgehen und begibt sich mit
Miles nach Nenana. Ronda und
Miles geraten in Gefahr, denn sie
bemerken erst spät, dass die alte
Geschichte eng mit der Gegenwart
verknüpft ist. Die Situation
spitzt sich zu, als ihre kleine
Tochter von Unbekannten entführt
wird.
Mit "Champaine 1897" und
"Nenana 1904" legt die Autorin
zwei Krimi-Thriller vor, in denen
sie geschickt die Gegenwart mit
der Zeit
des Goldrauschs in Alaska verknüpft. RO
Rezension von Dietmar Kuegler, Verlag für Amerikanistik