Rezension zu:

Der Fluch von Fort Henry (Gebundene Ausgabe)      

 

 Dieser Roman spielt in Fort Henry (Kanada) vor einem reellen Hintergrund. Denn jeden Sommer gibt es dort ein Schauspiel für die Touristen. Studenten stellen in historischen Uniformen die Zeit vor etwa 150 Jahren nach.
Im Roman kommt auch eine Studentengruppe aus Ottawa in den Semesterferien ins Fort. Ihr Geschichtsprofessor hat sie gebeten, ihn dorthin zu begleiten, denn er wird in diesem Sommer das Fort als Festungskommandant leiten. Vorab gibt es noch ein paar Aufgaben, damit sich die angehenden Historiker auf ihren Aufenthalt einstimmen können. Dabei stoßen die Studenten bei ihren Vorbereitungen auf einen alten Fluch. Während einer der jungen Männer diese Geschichte sehr ernst nimmt und sich vornimmt, sie näher zu erforschen, wird er vom Rest der Truppe dafür gehänselt.
Leider wirkt der Anfang des Romans ein wenig konstruiert: der Professor stellt seinen Studenten frei, wer an der Unternehmung teilnimmt, stellt aber bereits vorher eine Liste fertig, in der natürlich genau die Studenten stehen, die sich dann auch freiwillig melden. Und dieses Drittsemester verfügt über Arbeitsmethoden, die höheren Semestern durchaus Respekt abverlangen können…
Plätschert die Geschichte am Anfang noch ein wenig geruhsam vor sich hin, so nimmt sie Fahrt auf, als plötzlich einer der Studenten spurlos verschwindet. Nun spielt der Fluch, den ein indianischer Schamane ausgesprochen hatte, doch eine große Rolle und auch die Polizei muss sich damit beschäftigen. Es bleibt nicht bei einer Entführung, weitere folgen. Dabei sind die Fronten nicht immer eindeutig, was die Geschichte natürlich spannend macht. Trotzdem weiß der Leser bald, wer der Böse ist. Allerdings hat die Autorin einen Plot geschaffen, der trotzdem den Leser in seinen Bann zieht. Denn nun geht es darum zu erfahren, wie der ganze Fall geklärt wird. Und je unruhiger der wissende Leser wird, desto verzwickter wird der Fall.
Am Ende wird fast alles gut. Dabei wird aus Sicht des Rezensenten eine der Hauptpersonen ganz plötzlich vom Saulus zum Paulus, was dem ganzen Geschehen ein wenig von der realistischen Darstellung nimmt. So schnell werden Menschen, die jahrelang durch sehr böswillige Aktivitäten ihren Mitmenschen gegenüber aufgefallen sind nicht unbedingt zum Guten bekehrt – denke ich.
Der Roman zeichnet sich durch ein fundiertes Wissen über die Verhältnisse der Ojibwe-Indianer in dieser Region aus. Sehr gut verknüpft die Verfasserin die reelle Geschichte mit ihrer erdachten Handlung und präsentiert einen spannenden Krimi, den man am Ende nicht mehr aus der Hand legen möchte, bevor man nicht weiß, wie sich alles auflöst – auch wenn man den Bösen schon kennt.

MK

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Rezension: 

Der Fluch von Fort Henry - Ronda Baker-Summer  

Professor Lawrence Winters macht sich gemeinsam mit 16 interessierten Drittsemestern auf den Weg nach Kingston. Dort soll er in diesem Jahr im lebenden Museum von Fort Henry den Colonel Peter James spielen, der im Jahre 1859 die oberste Hand über das Leben der Menschen im Fort hatte. Bevor die Gruppe allerdings ihre Sommerarbeit im Fort aufnimmt, machen sie sich mit dem Leben von damals vertraut. Der wissbegierige Duncan stößt dabei auf alte Unterlagen einer Gerichtsverhandlung, in der ein Schamane der Ojibwe zum Tode durch Erhängen verurteilt wurde und das vollkommen zu Unrecht. Duncan findet heraus, dass Anashibene, der Schamane, einen Fluch über den Colonel und seine Nachkommen ausgesprochen hat. Sehr empfänglich für solch übernatürlichen Dinge, verbeißt sich Duncan in eine fixe Idee. Das er damit sogar bald Recht behalten soll, das ahnt er wenige Tage nach Ankunft im Fort. Denn plötzlich verschwindet einer der Studenten..."Der Fluch von Fort Henry" ist als Thriller ausgeschrieben und wird diesem spätestens mit Erkennen des Mörders gerecht. Zu Beginn läuft der Plot leicht plätschernd von Seite zu Seite. Das soll keine Abwertung sein, aber hier und da wurde ich auch mit den Mitwirkenden nicht wirklich warm. Das änderte sich allerdings schlagartig, als der Leser eine erste Ahnung hat, wer hinter all den dunklen Dingen stecken könnte. Diese dunkle Gestalt ist sehr gut gezeichnet und durchaus sehr glaubhaft. Der Detective ist ebenfalls ein Charakter, der sehr sympathisch und als enthusiastisch in die Szenerie eingearbeitet ist. Marie-Jo und ihre Großmutter als Nachfahren von Anashibene sind, obwohl unterschiedlich gezeichnet, sehr authentisch. Duncan als einer der Hauptfiguren ist da etwas weniger durchsichtig. Erscheint er in dem einen Moment fast ein wenig naiv, entwickelt er im nächsten Moment sogar so etwas wie Heldentum. Ronda Baker-Summer hat einen unkomplizierten Schreibstil, der mit guten Satzlängen, einfacher Wortwahl und gut gewählten Abschnitten einen flüssigen Lesestil zulässt. Wird der Spannungsbogen des Plots am Anfang vielleicht sehr flach gehalten, so spannt Ronda Baker-Summer diesen nach einigen Seiten so sehr, dass sich das Buch zum Ende hin noch als kleiner Pageturner zu entpuppen vermag. Sowohl im Vorwort als auch am Ende der Geschichte versorgt Frau Baker-Summer den Leser mit einigen Informationen rund um das Fort und die Stadt Kingston, aber nur so viel, dass beim Leser der Wunsch nach mehr bleibt. "Der Fluch von Fort Henry" ist ein Thriller, der sich entwickelt, einige Informationen zur Historie bereit hält und vor allem durch die vielen verschiedenen Charaktere lebt. Das soziale Leben der Native People in "Der Fluch von Fort Henry" wird kritisch betrachtet und dem Leser entgegen gebracht, das die heutigen Natives eben nicht im Tipi leben, sondern alltägliche Probleme meist stärker zu bewältigen haben, in einer Welt in der sie nach wie vor diskriminiert sind. Deshalb ist dieses Buch nicht nur Lesern zu empfehlen, die sich mit dem Leben der First Nation beschäftigen wollen, sondern auch all denjenigen, die ein vorgefertigete Meinung über diese vertreten.Ronda Baker-Summer ist das Pseudonym von Renate Behr.

Sie wurde 1954 geboren und schreibt als freiberufliche Texterin und Autorin vorwiegend Romane und Kurzgeschichten. Dennoch ist sie in ihrer Schreiberei sehr vielseitig und hat diverse Veröffentlichungen auch in Anthologien erreicht. An "Der Fluch von Fort Henry" hat sie ca. 3 Jahre intensiv gearbeitet, bis dieser schließlich im November 2013 im Traumfänger Verlag erschienen ist.

auf: http://buchgefieder.blogspot.de/2014/01/der-fluch-von-fort-henry-ronda-baker.html

 

                  

Rezension:  

"Der Fluch von Fort Henry" von Ronda Baker-Summer

1859. Der Kommandant von Fort Henry, Peter James, bringt seine todkranke Frau zu dem indianischen Schamanen Anashibene. Doch auch der kann sie nicht mehr retten. Daraufhin lässt der Colonel Anashibene aufhängen. Vor seinem Tod spricht der Schamane einen Fluch über die Familie des Colonels aus.

150 Jahre später.  Fort Henry ist ein „lebendes Museum“, in dem jedes Jahr das Leben im 18. Jahrhundert nachgestellt wird. Kommandant ist in diesem Jahr der Geschichtsprofessor Lawrence Winters, der 16 seiner Studenten mitbringt.

Doch einer der Teilnehmer des Projekts verschwindet und wird ermordet und zerstückelt aufgefunden.

Nur der Student Duncan Bright glaubt, daß sich der alte Fluch erfüllen könnte.

Der zuständige Detective Perkins sucht eher nach einem psychopathischen Serienkiller, gewaltbereiten Indianern oder fanatischen Indianerhassern.

Niemand denkt, daß all das gleichermaßen zutreffen könnte.

Etwa bis zur Mitte des Buches ist es ein klassischer Kriminalroman, bei dem man versucht, den Täter mitzuraten.

Dann ändert es sich und der Leser wird mit einem Geiseldrama konfrontiert.

Beides gute Zutaten für einen Thriller.

Natürlich enthält auch dieses Buch viele kritische Ansätze. Einen bedeutenden Teil der Auflösung des Konflikts trägt Frank Peters bei, ein Opfer eines dunklen Kapitels neuerer kanadischer Geschichte.

Die verschiedenen Motive und Handelsweisen der Figuren, die unabhängig voneinander doch zum gleichen Punkt führen, verleihen dem Buch ein kleines bißchen „Twin Peaks“-Flair.

Und auch ein wenig Mystery ist dabei, ist es doch am Ende Anashibene selbst, der 150 Jahre nach seinem Tod noch den letzten entscheidenden Hinweis gibt.

Das Ende ist vielleicht ein wenig zu versöhnlich, doch sonst ein spannend zu lesendes Buch.

Auf den letzten Seiten werden noch ein paar interessante und unterstützenswerte Hilfsprogramme und –projekte vorgestellt, mit denen man sich gern mal befassen darf

 

auf: http://dichterdaemon.blogspot.de/2014/01/rezension-der-fluch-von-fort-henry-von.html